Liebe Mitbiedermannsdorfer (und sowieso -innen, -lein und -chen)...

Am 30. Mai dürfen wir uns entscheiden, ob wir in Biedermannsdorf, im Naherholungsgebiet, demnächst ein Biomassekraftwerk stehen haben wollen.
Die Strategien, Taktiken und Manipulationen fliegen bereits tief und es ist klar, dass man in solch einer wirtschaftlich und politisch aufgeladenen Frage keine objektive und wahrheitsgemäße Information mehr erwarten kann.

Die Fragen „Wer sagt denn das?” und „Ist der denn Experte?” bringen uns offensichtlich nicht weiter.
Wie auch bei anderen, aktuellen Themen sind wir zurückgeworfen auf das, was wir selbst sehen können und selbst wissen.
Und was wir selbst sehen können, ist dass seit mehreren Jahren in und um Biedermannsdorf herum vermehrt große Bäume verstümmelt oder gleich ganz gefällt wurden.
Dafür gab es immer irgendwelche 'guten Gründe', doch die ändern nichts daran dass die Landschaft dadurch deutlich flacher und leerer wurde.
Besonders die großen, 70, 100, oder gar 150 Jahre alten Bäume sind unersetzlich, und ihr Wert für die Menschen, die eng mit ihnen zusammenleben, wird stark unterschätzt.
Das Bäumefällen schadet nicht nur dem Ortsbild und der Stimmung/Atmosphäre des Orts, es mindert die Lebensqualität der Bewohner auch indem es ihnen den Schutz vor der prallen Sonne, vor dem Wind, vor dem Lärm und Staub der Straße, und vor der Mikrowellenstrahlung nimmt.
Man kann sich denken, dass das ausufernde Bäumezurückschneiden und -fällen dadurch befeuert wird, dass es einen Markt für Biomasse gibt.
Um sie in Biomassekraftwerken zu verheizen...

Dass das Bäumefällen als 'Klimaschutz' und somit Umweltschutz bezeichnet wird, ist absurd.
Besonders auffällig ist,
- dass der angebliche Verursacher der 'Klimaerhitzung', das Kohlendioxid (CO2), das in lebenden Bäumen gebunden ist, durch das Verbrennen dieser Bäume in einem Biomassekraftwerk vollständig und schlagartig freigesetzt würde,
- und dass es durch das Fehlen von großen Bäumen im Ort ja nur heißer und trockener würde.
Wenn dadurch 'Klimaziele' erreicht werden sollen, dürfen wir uns fragen: Worin bestehen die eigentlich?

Aber es gibt noch einen weiteren, wichtigen Aspekt:
Die Abkehr von der Natur und Zuwendung zum Digitalen, Virtuellen, bloß Simulierten, wird dermaßen aggressiv betrieben, dass man sich fragen muss, ob künftige Generationen überhaupt noch etwas spüren können werden beim Spazierengehen im Wald, oder beim Anblick von Wolken oder des Sternenhimmels.
Wie wir mit den Bäumen umgehen wird zum Lakmustest dafür, wieviel Spiritualität wir noch besitzen, wieviel Respekt vor der Schöpfung, und letztlich auch wieviel Toleranz für und Mitgefühl mit den Mitmenschen.

Vielleicht ist nun ja der Punkt erreicht, an dem sich die Menschen fragen:
Was geschieht wirklich? Was ist real, und was ist bloß eine Mediengeschichte oder ein Computermodell?
Zu welchem Zweck soll das gemacht werden?
Zu wessen Nutzen?
Zu unserem?
Zu dem der Kinder?
Würden die sich denn für ein weiteres Baumverheizkraftwerk entscheiden, oder würden sie sagen „Ich mag die großen Bäume aber lieber als ein Kraftwerk”?
Würden sie vielleicht sogar sagen „Wie eine Katastrophe sieht das hier nicht aus, eher danach, dass ihr euch vom Fernseher etwas habt einreden lassen. Schaltet ihn mal kurz ab und schaut, wie es draußen wirklich ist! Wollt Ihr wirklich unseren Lebensraum zerstören, damit ihr statt Strom 'Naturstrom' bekommt, und statt Wärme 'Naturwärme'?”?
Wer im Namen der folgenden Generationen Politik macht, darf seine Motive jedenfalls gerne auf Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit prüfen.
Er könnte sich auch fragen, ob es nicht vielleicht eine gefährliche Abhängigkeit darstellt, nicht mehr selbst heizen zu können.
Und er sollte sich fragen, ob es nicht vielleicht gefährlich ist, für das Fällen der Bäume und dem Leerräumen der Landschaft einen weiteren Anreiz zu schaffen...
Ob wir wirklich einen freien Markt für Biomasse haben wollten, in dem es belohnt wird, nach Bäumen zu suchen, die man fällen kann, um sie zu verscherbeln...

Wer findet, dass das Bäumefällen nichts mit Umweltschutz und Klimaschutz zu tun haben kann und es besser wäre, wir würden die großen Bäume leben lassen, stimmt am 30. Mai am besten mit Nein.
Nein zu einem weiteren Biomassekraftwerk in der Gegend.

Wer noch einen Bezug zu den Bäumen und zur Natur hat, wer noch einen Sinn für Spiritualität besitzt, und Mitgefühl hat, weiß, dass die Bäume uns wohlgesonnen sind und mit uns in Symbiose leben, indem sie uns, für unsere Wertschätzung, eine angenehme Atmosphäre bereiten. Mit kühler, feuchter, ionisierter und mit Sauerstoff angereicherter Luft, und mit einem mit Lebensenergie erfüllten Äther...



Was würden die Bäume sagen?
Wohl das:





Schön ist unser Ort, und so wollen wir ihn auch erhalten.

Dazu braucht es aber das Bewusstsein dafür, welche Rolle dabei die großen Bäume spielen.
Wie man auf den folgenden Fotos sehen kann, sind sie es, die Biedermannsdorf seinen Charakter verleihen, es einzigartig machen, und den Menschen ein Gefühl von Heimat, Geborgenheit und Verbundenheit ermöglichen.
Ohne große Bäume wäre Biedermannsdorf bloß eine Ansammlung von Häusern. Häuser, die, mit Ausmahme einiger schöner, alter, genau so gut irgendwo anders stehen könnten...



Die Frage, ob in Biedermannsdorf ein Biomassekraftwerk errichtet werden soll, für das große Bäume gefällt, gehäckselt und verbrannt würden, ist also wie eine Prüfung für uns, ob wir klug, mitfühlend und spirituell genug sind zu erkennen, welchen Wert sie für uns haben.
Die hauptsächliche Eigenschaft der Bäume besteht nicht darin, durch herabfallende Äste eine Gefahr für die Kinder zu darzustellen, der wir nur mit Baumverstümmelungen oder -fällungen begegnen zu können glauben, oder 'Dreck' zu machen, den wir dann von der Straße kehren müssen, und auch nicht, als Brennmaterial einer seltsamen Klimapolitik zu dienen.
Diese Bäume sind älter als die Klimapolitik.
Einige sind älter als jeder Biedermannsdorfer.
Sie wurden von früheren Generationen für uns bewahrt.
Wenn Bäume einen dürren Ast hatten, hat man den abgeschnitten und die Wunde behandelt. Denn man wollte die Bäume erhalten...
Wenn sie einen hohlen Stamm hatten, hat man den mit Beton ausgegossen und ihn damit für Jahrzehnte stabilisiert.
So wichtig war ihren Mitbewohnern der Erhalt der großen Bäume, für sich und für die nachfolgenden Generationen...
Und so wichtig ist er auch heute...

Wie lange dauert es, ein Haus zu bauen?
Ein Jahr?
Manchmal drei...
Aber einen hundertjährigen Baum zu ersetzen braucht 100 Jahre...
Da machst Du nix mit 3D-Printern, Wachstumshormonen, Gentechnik oder Hologrammen.
Da wartest Du bloß geduldig...
Ohne einzugreifen...



Zitate.
Ironische, polemische, und am schlimmsten: fiktive.
Nicht um zu verwirren oder etwas vorzutäuschen, sondern um zum Nachdenken anzuregen:
Ist es wichtiger, wer etwas sagt, oder ob das, was er sagt, stimmt?


„Wer heute im Land herumfährt, sieht in welchem Ausmaß vielerorts große Bäume gefällt werden und kann sich ausrechnen, dass das auch daran liegt, dass es einen Markt für Biomasse gibt. Um sie zu verheizen...
Die Wälder zu roden, die Landschaft leerzuräumen und selbst große Bäume im Ortsgebiet zu fällen soll nötig sein, damit wir Energie haben können? Was nützt uns die, wenn wir dafür unseren Lebensraum zerstören?
Und wie soll das das Klima retten, und wovor?
Wenn irgendein Zeug zu verbrennen als 'Brückentechnologie' bezeichnet wird, ist damit eine Brücke in die Steinzeit gemeint?
Oder eine in eine Zukunft, in der wir uns an die großen Österreicher Viktor Schauberger und Wilhelm Reich erinnern?
Hoffentlich letzteres...”

        Ein Freund (kein Großvater, und nicht einmal ein Vater, was zu sein aber eh nichts zur Sache täte)



„Der große Österreicher Rudolf Steiner sagte:
„Was der Mensch zum Tierreich ist, ist der Baum zum Pflanzenreich.”
Oder anders gesagt:
So wenig, wie Menschen bloß Tiere sind, sind Bäume bloß Pflanzen.
Große Bäume umzubringen und zu verheizen soll eine 'zukunftsweisende Technologie' sein?
In welchem Paralleluniversum?
In einem, in dem ein Baum bloß Holz ist?
Und ein Mensch wäre dann was?”

        Kasimir Semmelstein (Milliardär-Philanthropist)



„Wie war das auf den Osterinseln?
Irgendjemand kam daher und sagte: „Verkauft mir Eure Bäume! Ihr braucht sie nicht. Ich gebe Euch dafür etwas anderes, das Ihr nicht braucht."
Und hinterher großes Heulen und Zähneklappern. Und Beule am Kopf, und Inseln kaputt...”

        Rapper Nui (Rapper)



„Ich mag die Bäume...”

        Ein Kind (einfach so)



„Wie gut, dass nun kein Torf mehr in der Blumenerde ist. Das war ja wirklich unverantwortlich gegenüber den nachfolgenden Generationen.
Nun sind stattdessen große Bäume drin, und unsere Kinder und Enkel werden einmal stolz auf uns sein...”

        Ein Witzbold (einfach so)



Argumente und Gegenargumente...

Die EVN stellt ihr Projekt vor. Es soll mitten in offener Landschaft stehen, die von den Biedermannsdorfern als Naherholungsgebiet genutzt wird, und soll, laut Darstellung und wie auch bei anderen Biomassekraftwerken zu sehen, einen Vorplatz haben, auf dem die Stämme großer Bäume vorm Verbranntwerden gestapelt liegen.


Eine Bürgerinitiative formiert sich dagegen und startet eine Petition:


Ein Flyer mit einem Aufruf, das Kraftwerk an diesem Standort abzulehnen:


Die Website neinzumkraftwerk.at.

Die EVN bessert nach: nun ist das Kraftwerk tiefergelegt, und anstelle des Platzes mit den Baumleichen ist nun ein 'Biotop' vorgesehen, umstanden von 30-40-jährigen Bäumen, und umgeben von einem bis zu 2,8 m hohen Erdwall.
Als Anreiz für die Biedermannsdorfer soll es dort dann einen Trinkbrunnen geben. Und einen Kinderspielplatz. Und eine Radstation.
Doch das 'Biotop' ist ein Löschteich, und das Gelände für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Spielplatz & Co lägen direkt an der Straße...
Das Aussehen des Kraftwerks wäre das geringste Problem...

Eine Interessensgemeinschaft (ja-zur-umwelt.at) findet das trotzdem gut und sagt, ein 'Ja' zum Kraftwerk wäre ein 'Ja zur Umwelt'.
Ihr Logo zeigt einen Baum, der in einer Glühbirne eingeschlossen ist, was impliziert, die Bestimmung des Baums wäre zu verbrennen, damit wir Strom haben können...


Große Plakate nennen das Kraftwerk 'Klimaschutz':



Eine Besichtigung des Geländes gibt Anlass zum Austausch von Argumenten zwischen Kraftwerksbefürwortern und Kraftwerksskeptikern bzw. -gegnern:
(Argumente nur sinngemäß wiedergegeben, nicht wörtlich)

--

Zum Ursprung des Holzes, das verheizt werden soll:

Kraftwerksskeptiker:
„Woher soll all das Holz kommen, das hier verheizt werden soll?”
Kraftwerksbefürworter:
„Aus dem Wienerwald, dem Rosaliengebirge, dem Leithagebirge und den Donauauen.”
Kraftwerksskeptiker:
„Und das sind keine Naturschutzgebiete?”
Kraftwerksbefürworter:
„Nein. Und es wird nur Schadholz und Totholz verwendet.”
Kraftwerksskeptiker:
„Was ist 'Schadholz'?”
Kraftwerksbefürworter:
„Holz mit Sturmschäden oder Borkenkäferbefall, z.B..”
Kraftwerksskeptiker:
„Sind auch Bäume mit hohlen Stämmen 'Schadholz'?”
Kraftwerksbefürworter:
„Ja."
Kraftwerksskeptiker:
„Die nennen wir aber 'Habitatbäume'. Sie haben eine wichtige Funktion. Und die sollen aus den Wäldern und Donauauen entfernt und verbrannt werden?"

(Demzufolge wäre 'Schadholz' alles Holz, das sich nicht als Bauholz oder Möbelholz eignet.
Und 'Totholz' wäre natürlich abgestorbenes Holz, das im Wald herumliegt.
Aber soll man Wälder wirklich davon säubern und damit den Nährstoffkreislauf unterbrechen?
Außerdem: dicht bewachsene Wälder sind feucht und feuerfest. Ausgelichtete Wälder nicht...
Feuchte Wälder sind widerstandsfähig gegen die Borkenkäfer, trockene nicht.
In morschem Holz leben große Käfer (und nicht bloß Borkenkäfer), jahrelang als Larven, bis sie als Käfer ans Licht kommen. Geschützte Arten, die selten geworden sind...
Und schweres Gerät wie 'Harvester' zerstört den Waldboden, unterbricht das Pilzgeflecht in ihm.
Es ist Mode geworden, bei 'Borkenkäferbefall' die 'befallenen' Bäume zu entfernen, um die anderen vor 'Ansteckung' zu schützen.
Doch Borkenkäfer sind klein und sie können fliegen. Sie sind überall, auf allen Bäumen.
Schaden können sie einem Baum nur, wenn er ausgetrocknet ist und nicht mehr genug Harz bilden kann, um sie abzuwehren.
Wenn man die 'befallene' Stelle nun auslichtet, trocknet man noch mehr Bäume aus, und dann geht es mit dem Borkenkäferbefall erst so richtig los.
Die Bezeichnungen 'Schadholz' und 'Totholz' weisen in Richtung Verkommerzialisierung der Natur: alte, große, reife, krumme, hohle Bäume hätten darin keine Daseinsberechtigung.
Bäume wären dann entweder Lieferanten von Balken und Brettern, oder eben von Hackschnitzeln.
Mehr wäre da nicht...
Es gilt, dieses drohende Ungleichgewicht wieder in Balance zu bringen. Eine Balance, in der eine Nutzung von Holz, in dem Ausmaß, in der sie notwendig ist oder, wie im Haus- und Möbelbau, die Lebensqualität der Menschen verbessert, selbstverständlich ist und sich eine ausufernde, unnachhaltige (in dem Sinn, dass die Landschaft schneller leergeräumt wird als sie nachwachsen kann, und Bäume keine Chance mehr haben, hunderte Jahre alt zu werden, weil sie bereits mit 40 verheizt werden), respektlose und missbräuchliche Ausnutzung von selbst verbietet, weil jeder weiß, welchen Wert die großen Bäume zu ihren Lebzeiten für uns alle haben. )

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Nochmal zum Ursprung des Holzes, das verheizt werden soll:

Kraftwerksbefürworter:
"Es gibt Verträge mit dutzenden Zulieferfirmen. Es kann aber auch jeder andere Holz vorbeibringen, z.B. mit dem Traktor."
Kraftwerksskeptiker:
"Damit würde man einen freien Markt für Bäume eröffnen, der jeden mit Geld belohnt, der irgendwo einen Baum fällen kann."


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Und nochmal zum Ursprung des Holzes, das verheizt werden soll:

Kraftwerksskeptiker:
„Es soll schon vorgekommen sein, dass Holz aus rumänischen Urwäldern auf europäischen Holzmärkten gelandet ist. Wie will man ausschließen, dass es seinen Weg aus geschützten oder schützenswerten Wäldern hierher findet?”
Kraftwerksbefürworter:
"Durch Stichproben.”
Kraftwerksskeptiker:
„Aha.” (Wenig überzeugt...)

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Zum Verlegen der Leitungen (Richtung Norden, um Strom von WienStrom zu beziehen, und nach Süden, um irgendwann auch Biedermannsdorf an die Fernwärme anzuschließen.
Kraftwerksskeptiker zu Kraftwerksbefürworter:
„Die Schönbrunner Allee ist eine Straße von historischer Bedeutung. Der Kaiser fuhr hier immer entlang. Und diese Straße soll über die ganze Länge aufgegraben werden?”

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Kraftwerksskeptiker:
„Wer braucht den 'Naturstrom' und die 'Naturwärme'? Die Haushalte kommen doch ganz gut ohne zurecht, oder?”
Kraftwerksbefürworter:
„Ja, aber das Kraftwerk dient dem Klimaschutz. Und es ist 5 vor 12, was den Klimawandel angeht...”

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Großes Plakat mit dem Befehl, hinzugehen und „Ja” zu sagen:


Die Bürgerinitiative mit einem Flyer mit guten Argumenten, hinzugehen und lieber „Nein” zu sagen:


Die Bürgerinitiative mit einem Flyer mit sinnvollen Zitaten:


Ein Flyer, der sich dafür ausspricht, dass Natur Natur bleibt und erwähnt, dass das Kraftwerk auch mit Gas betrieben werden soll (womit das Klimaschutzargument auch ganz offiziell obsolet wurde, Anm.).


Ein Flyer weist darauf hin, dass eine Ring-Fernwärmeleitung das Naherholungsgebiet zerschneiden würde (was es ermöglichen/erleichtern würde, es zum Gewerbegebiet zu machen, Anm.).


Ein Faltblatt spricht sich für das Kraftwerk am geplanten Standort aus, mit dem Argument dass es das Naherholungsgebiet aufwerten und den Kindern eine Zukunft geben würde.


Ein Faltblatt weist darauf hin, dass Biedermannsdorf gerade von mehreren Seiten von Gewerbeparks und Lagerhallen und Industriegebieten 'umzingelt' wird und dass man Naherholungs- und Naturschutzgebiete nicht aufwertet, indem man Kraftwerke hineinstellt (und Rohre verlegt, Anm.).


Derweil wurden mitten im Ort weitere große Bäume gefällt.





Damit ist eigentlich alles gesagt und es bleibt nur, den künstlerischen und spirituellen Standpunkt einzubringen:


Ein Folder beklagt den mitleidlosen Umgang mit der Natur und warnt, dass der mit einem mitleidlosen Umgang mit den Mitmenschen in Zusammenhang stehen kann:




Ein Flyer weist darauf hin, dass Bäume ein Bewusstsein haben und es gute Gründe dafür gibt, dass Menschen eng mit ihnen zusammenleben.
Er bietet zwei Definitionen von 'Baumbewusstsein' an:
- einerseits das Bewusstsein, das Bäume, vor allem große, selbst besitzen,
- und andererseits das Bewusstsein der Menschen dafür, welchen großen Nutzen sie von ihren Bäumen zu deren Lebzeiten beziehen.




Bäume, die sich kein Blatt vor den Mund nehmen:

Die 'Biedermannsdorfer Kaiserkastanie' brummt, dass sie nicht glauben kann, dass ein Baumverheizkraftwerk dem Naturschutz oder Klimaschutz dient.


Wahrscheinlich fragt sie sich, wie wir anderen auch, ob wir in Biedermannsdorf überhaupt mehr Energie brauchen.
Um hier zu leben, wohl nicht...
Vielleicht um Biedermannsdorfs Naherholungsgebiet langfristig zu einem Gewerbegebiet zu machen...
Aber dieses Naherholungsgebiet wollen wir doch lieber erhalten, und aufforsten.
Und das ginge auch ganz gut ohne Kraftwerk...
Eher in Richtung Park...

Der geschändete Baum sagt „J'accuse!” („Ich klage an!”).


Er sagt, dass den Bäumen nach all den Verstümmelungen und Fällungen in den letzten Jahren davor graut, dass die Menschen, mit denen sie zusammenleben, glauben könnten, sie würden damit das Klima retten und müssten das daher noch ausweiten.
Und dann sagt er noch „Nein zum Baumkrematorium”.
Das ist ein bisschen heftig formuliert, aber wer will es ihm verübeln? Er hat gerade erst mit knapper Not die 'Baumpflege' überlebt...

Wenn er gut drauf ist, sagt er ganz sinnvolle Dinge:
„Informiert Euch!
Es gibt so viele umweltfreundliche Alternativen, von denen Euch niemand erzählt...”


Wenn es ihm geopolitisch ums Herz wird, sagt er:
„Energieautarkie ist eine feine Sache, wenn man sie richtig macht. Unabhängigkeit von Importen aus dem Ausland ist aber ein schwaches Argument, in dem Ausmaß in dem man mit diesen Ländern weiterhin in Frieden zusammenleben will.
Ihr wollt doch mit Russland, aus dem wir Gas beziehen, in Frieden leben, oder?
Das würde den Kindern eine Zukunft ermöglichen...”




Und dann geschah noch:

Jemand tut seine Ansicht kund, dass ein Kraftwerk das Pflanzen von Bäumen ermöglicht und es ein Naherholungsgebiet daher aufwertet.


Ein Flyer informiert darüber, dass man Ökoenergie durchaus auch dezentral, ohne große Energiekonzerne, haben kann.


Ein Flyer sagt, dass man sich da raushalte, aber dass 'Klimaschutz' gerade jetzt ganz wichtig sei...
Die Terminologie deutet auf Klimaschutz als Taktik hin, als Geschäft und als Kommunikationsstrategie. Welche realen Vorteile das für die Umwelt bringen soll, ist weiter fraglich.


Der neue Bürgermeister der Nachbargemeinde, die vorerst der alleinige Nutznießer der Fernwärme des geplanten Kraftwerks wäre, sagt, dass ein Biomassekraftwerk vor seiner Amtszeit Teil des 'Energiekonzepts' und 'Energieleitbilds' seiner Gemeinde war und das nun geändert werden soll.
Da seine Gemeinde die Errichtung des Kraftwerks auf dem eigenen Gemeindegebiet abgelehnt hat, soll es nun eben in der Nachbargemeinde stehen und dagegen könne man nun nichts mehr machen. Er werde sich aber dafür einsetzen, dass seine Bürger einen guten Tarif für die Fernwärme aus Biedermannsdorf bekommen...


Die Bürgerinitiative informiert darüber, dass einzelne Haushalte (egal, wo) nicht an die Fernwärmeleitung angeschlossen werden. Das Fernwärmenetz würde ausgebaut werden, um entweder neue Wohnblöcke zu bedienen, oder eben Gewerbebetriebe. Die dazu erst errichtet werden müssten...
(In Vösendorf, oder in einer Erweiterung des IZ-NÖ-Süd, oder eben mitten im Biedermannsdorfer Naherholungsgebiet...
Dort, wo es eben noch Grünland gibt...)



Unabhängig davon, wie die Volksbefragung ausgeht, wünschen wir uns den Erhalt des Naherholungsgebiets als Teil des 'Grünen Gürtels' um Wien und seinen Ausbau zu einer Parklandschaft mit (umweltverträglicher) landwirtschaftlicher Nutzung.
Dazu ist es notwendig, dass der nun noch bestehende Grünraum in Biedermannsdorf zur Gänze erhalten bleibt.

In ein Naherholungsgebiet geht man auch, um die Häuser hinter sich zu lassen. Um sich von den Bindungen an sie und von der Aufmerksamkeit, die von ihnen ausgeht, zu erholen...
Es ist daher absurd, mitten in ein Naherholungsgebiet ein großes Haus zu setzen, unabhängig davon, wie es aussieht und wie sichtbar es ist.
Sogar unabhängig davon, was es tut...







Walter Gorgosilits 2021_05_29 (mit kleinen Korrekturen 2021_05_31)



Nachtrag 2021_05_31:

Das Ergebnis der Volksbefragung: 340 Ja-Stimmen zu 1410 Nein-Stimmen.
Die EVN zieht sich vom Vorhaben, an dieser Stelle ein Biomassekraftwerk zu errichten, zurück.
Wir danken allen, die mit Nein gestimmt haben, besonders den Herren Spazierer, Stark und Luisser,
und auch allen anderen Mitspielern, besonders der EVN, für die Gelegenheit, unsere Sinne zu schärfen für die Bedeutung des letzten verbliebenen Grünlands in Biedermannsdorf und der großen Bäume darauf, und unseren Willen zu bündeln, beides zur Gänze zu erhalten.