Screening von 16 nicht-gegenständlichen, algorithmisch generierten Videos mit einer Gesamtlänge von einer Stunde, regelmäßig erweitert um neue Arbeiten.


Derzeitiger Stand (Spätsommer/Herbst 2020):
Monitor zum zweiten Mal kaputt. Reparatur nicht finanzierbar.
Als Ersatzprogramm bzw. Ankündigung eines neuen Videos (das dann aber nur noch auf Dextro.org zu sehen sein wird, da die Videoinstallation von der ÖBB nicht mehr verlängert wurde): ein hochaufgelöster und sonnenhinterleuchteter Print, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der Firma Digital Laut (digitallaut.at), Ziegelofengasse Wien.






Pressetext:

Dextro.org besteht seit 1994 und zeigt die Arbeiten des österreichischen Grafikers, Programmierers und Malers Walter Gorgosilits, von denen die meisten code-generiert sind. Videos, programmiert mit nicht-linearen Algorithmen, sind derzeit am ÖBB Bahnhof Baden zu sehen.
Dextro.orgs Videos entstehen auf rein mathematischem Weg. Um die ihnen zugrunde liegenden Mechanismen intuitiv verständlich zu erhalten, werden sie nicht nachbearbeitet oder geschnitten. Ihre offensichtliche Künstlichkeit steht in Kontrast zu den organischen Formen und der Langsamkeit und Durchgängigkeit der Bewegungen. Das soll beim Betrachter eine reflexartige Rationalisierung und Kategorisierung hintanhalten und ihm Kontemplation und Inspiration ermöglichen. Er soll dazu verleitet werden, digitale Visuals eher wie ein wogendes Kornfeld oder eine bewegte Wasseroberfläche anzusehen, als wie einen (schnell geschnittenen und aufdringlichen) Werbespot. Der Code, der jeweils von Grund auf selbst geschrieben ist und keinerlei Zufälligkeit (und keine Fraktale) enthält, beschreibt ausschließlich Feldzustände, soll heißen:
  Ähnlich einer weißen Platte, unter der sich Magnete befinden und auf die Eisenstaub gestreut wird, zeigt jedes Bild die Beziehungen der Kräfte zwischen (unsichtbaren) Attraktoren, die durch relativ wenige aber vernetzte Regeln definiert werden.
Da diese Regeln immer Winkelfunktionen enthalten, kann man die so entstandenen Bilder auch als Sichtbarmachung der Interaktionen zwischen Oszillationen betrachten. Die Videos sind größtenteils entweder vertont oder stellen Sound-Visualisierungen dar, was man allerdings besser als in dieser Installation mit Kopfhörer auf Vimeo hört.

Dextro.orgs Videos werden auf internationalen Filmfestivals gezeigt (z.B. 2015 und 2016 bei der Grazer Diagonale, im Wiener MUMOK, am Massachusetts Institute of Technology, beim MIAF, LIAF und IAF7, u.a.) und zuweilen vom Bundeskanzleramt gefördert.
Eine Auflistung der neuesten Videos und wo sie gezeigt wurden, ist unter dextro.org/films zu sehen.

Diese Installation wurde zur Gänze von Dextro.org und Familie finanziert und aufgebaut.




Fotos:

























Übersicht über die bislang gezeigten Videos (mit Links zu vimeo.com/dextroorg). Mit Ausnahme des ersten Blocks von 16 Videos wurden alle unmittelbar vor ihrer jeweiligen Vorführung neu generiert.

Winter 2017: 16 Videos von Dextro.org, entstanden in den Jahren 2005 bis 2017:


Video_21, Sound von The Beatles, Suzukuski (JP), 1:14 min

Video_59, Sound von Curd Duca (AT), 2:20 min

Video_61, ohne Ton, 2:07 min

Video_62, Sound von Curd Duca (AT), 0:26 min

Video_63, Sound von Curd Duca (AT), 1:09 min

Video_64, Sound von Dextro.org (AT), 2:13 min

Video_65, Sound von Chris Arrell (USA), 5:20 min

Video_66, ohne Ton, 1:57 min

Video_67B, Sound von Martijn Tellinga (NL), 16:25 min

Video_76C, Sound von Martijn Tellinga (NL), 5:26 min

Video_69A, ohne Ton, 1:03 min

Video_69B, ohne Ton, 3:51 min

Video_71, Sound von Werner Kodytek (AT), 6:42 min

Video_70 spin-off #2, ohne Ton, 4:37 min

Video_67_basis, ohne Ton, 3:43 min

Video_03, Sound von a.M. (JP), 1:25 min


Frühling, Sommer 2017: Intermezzo #3 (19 min, ohne Ton): ohne Sinn und Verstand sprunghaft und mitreißend grün...



Spätsommer 2017: Intermezzo #4 (10 min, ohne Ton): stellt Diffusions-Reaktionen dar, so genannte Turing-Mechanismen, auf denen die Musterbildung im Tierreich basiert, und viele andere Vorgänge in der Natur...


Aus der (anorganischen!) Chemie ist bekannt, dass es (flüssige) Substanzen gibt, die, wenn man sie miteinander kombiniert, kontinuierliche, zyklische Reaktionen eingehen und auf ihrer Oberfläche Muster bilden: Punkte, Linien, und Spiralen, die nie zur Ruhe kommen. Dazu müssen diese Substanzen unterschiedliche Diffusionsgeschwindigkeiten aufweisen und eine Beziehung zueinander haben, die ungefähr wie folgt aussieht: Substanz A verstärkt Substanz B, die sich dafür nach einiger Zeit auflöst, und Substanz B hemmt Substanz A, die sich dafür selbst verstärkt.
Und auch andere, komplexere Verknüpfungen sind bekannt.

In den 1940er Jahren nahm sich der berühmte britische Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker Alan Turing (der die Verschlüsselungsmaschine "Enigma" der Deutschen knackte) des Problems der Musterbildung im Tierreich an und beschrieb in seinem Buch "The Chemical Basis of Morphogenesis" (also "Die chemische Grundlage der Formbildung") den ihnen zugrunde liegenden Mechanismus, der in der Folge "Turing-Mechanismus" genannt wurde:
das gemeinsame Prinzip hinter allen Punkt- und Streifenmustern, seien sie auf Schneckenhäusern, Fischen, Zebras oder Leoparden, bilden immer mind. zwei (manchmal drei oder vier) Substanzen (sprich: Pigmente) mit besagten Eigenschaften.

Die Formeln für Musterbildung aus solchen Diffusionsreaktionen sind also seit langem bekannt und Dextro.org hat sie nicht erfunden, bloß adaptiert.
Dennoch wollen wir euch nun, als Intermezzo #4 zur Dextro.org Videoinstallation, diese Muster zeigen, weil sie ein exzellentes Beispiel für die Tatsache darstellen, dass sich alles in der Natur mathematisch beschreiben lässt, und dass die Regeln, die komplexen Formen und Farben zugrunde liegen, meistens sehr simpel sind (und immer nicht-linear).

Ihr sehr hier eine Fläche, auf der (wie in einer rechteckigen, flachen Schale, von oben betrachtet) zwei (digital simulierte) Substanzen miteinander interagieren: die eine ist blau, die andere weiß, und wo sie beide fehlen dringt der schwarze Untergrund durch. Die zwei wichtigsten Parameter, der "Verstärkungsfaktor" für die eine Substanz und der "Hemmfaktor" für die andere, ändern sich je nach Position in dieser Fläche: der eine nimmt von links nach rechts zu, der andere von oben nach unten.
Im Rechteck des Videoformats kommen also alle (sinnvollen) Kombinationen vor, und so zeigt es auch mehr oder weniger alle möglichen Muster, die sich aus dieser einfachen Konstellation ergeben können: Punkte, Linien, Blasen, und, am interessantesten, weil sie nie zur Ruhe kommen, auch wenn die äußeren Umstände stabil bleiben, Spiralen.
Weiters seht ihr mehrere Variationen dieses Themas, bei denen es zusätzlich Störungen gibt:
ein "Rauschen" (also sprunghafte änderungen der Parameter an zufälligen Stellen), und zusätzlich eine lokale Veränderung des Verstärkungs- und des Hemmfaktors.
Mehrere Sequenzen also, die jeweils von anfangs gleichmäßiger Verteilung der Substanzen ausgehen, und steigende Komplexität (bei sinkender Nachvollziehbarkeit) ihrer Regeln aufweisen.
Zuletzt gibt es eine Sequenz, bei der enge Streifenmuster und weite Wellen einander überlagern, stellenweise ohne sich gegenseitig zu beeinflussen, exakt so wie man es auf balzenden Kalmaren sieht.
 
Wir empfehlen, diese Bewegungen zu studieren. Sie finden sich in vielen dynamischen Vorgängen in der Natur, stellen quasi Blaupausen dar für Interaktionen in Flüssigkeiten, Gasen, in Sand, in der Elektrik/Elektronik, in der Gehirnforschung, in der Atomphysik, bei elektromagnetischen Wellen und Magnetfeldern...
Diese Art der Darstellung von grundlegenden Mechanismen, isoliert, ohne Ablenkung und Verwässerung, ist wie ein intuitives Lehrstück in Physik: nicht geeignet Zahlen und Fakten zu vermitteln, sondern Zusammenhänge, Beziehungen, Balancen. Sie ist geeiget für Kinder genauso wie für Physikprofessoren, die zur Erkenntnis gelangen, dass man die Natur auch auf einer nonverbalen und nicht-rationalen Ebene verstehen kann, und dass die tiefer liegt, grundlegender ist.

Wir sehen, wie Wellen sich gegenseitig durchschlagen, wie Brandung entsteht, wie die Zentren von Spiralen stationär auf einer Stelle stehen können, wie sich Streifenmuster, die gestört werden, wieder regenerieren, neu ordnen, bis die Balance wiederhergestellt ist, und wir sehen die enge Verwandtschaft zwischen ihnen und den Punktmustern. Wir sehen, dass die Parameter ein enges Fenster zeigen, in dem sie oszillieren, mit beständigen Frequenzen, was sich in Wellen und sich rhythmisch wiederholenden Strukturen äußert. Wir sehen Punkte in der Fläche, die Zyklen durchlaufen, immer und immer wieder, und wir sehen dass sie auch mehrere Zyklen (oder Rhythmen) gleichzeitig in sich tragen können (und man könnte sich fragen, wie das möglich ist, bei bloß zwei Parametern).
Wir sehen auch, dass es Regionen bzw. Situationen gibt, in denen Störungsversuche keine Wirkung zeigen, und andere, wo durch sie aus einem Punkt heraus eine neue Form entstehen kann, die wächst und alles um sie herum beeinflusst, mit der Zeit. Und dazwischen liegen große Bereiche, die im Equilibrium zwar stagnieren, bei Störung jedoch genauso schnell wie ihre aktiveren Kollegen eine Reparatur herbeiführen, als hätten sie zuvor bloß darauf gewartet, im Leerlauf, in hochtouriger Ruhe.
Wenn diese Phänomene schon in Chemikalien auftreten, und hier auch bloß mit einer (seelenlosen) Software gebildet werden (und da im Prinzip mit zwei simplen Gleichungen), kann man sich denken, wie eng Lebendiges und Nichtlebendiges bei einander liegen, ohne feste Grenze (vielleicht sogar ohne). Denn die einzelnen Punkte haben keine Ahnung vom Muster, das sie generieren, und das uns planvoll und absichtlich erscheint. Sie sehen gerade mal vier Pixel weit in alle vier Himmelsrichtungen und gleichen sich ihren Nachbarn an (sprich: sie diffundieren). Und natürlich gibt es auch kein Zentrum irgendwo, von dem aus irgendetwas gesteuert würde.
Es gibt also keinen Masterplan, keine Kontrolle, nur Selbstorganisation.

Wer sich den Algorithmus ansehen oder die Regeln besser verstehen will: unter
karlsims.com/rd.html hat einer der Softwarekünstler der ersten Stunde, Karl Sims, ein Tutorial zusammengestellt.
Dextro.orgs Nachbau in Java (mit stark abweichenden numerischen Fenstern) ist hier einzusehen:
dextro.org/oebb/diffusionsreaktion_code.txt für die ersten vier Sequenzen, und
dextro.org/oebb/diffusionsreaktion_code5.txt für die letzte.

Gesamtlänge: 10 min


Herbst 2017: Intermezzo #5: Video_66 und Video_72, das Orgonenergie im Himmel visualisiert.

   

In den 1930er-Jahren entdeckte der österreichisch-ungarische Psychiater und Naturforscher Wilhelm Reich eine Energie, die er als Lebensenergie erkannte und Orgon nannte. Diese Energie ist in Asien seit Jahrtausenden bekannt und heißt da Chi (chinesisch), Ki (japanisch) und Prana (Sanskrit).
Im viktorianischen England erkannte man noch den Ether (auf Deutsch Äther) als ihr Medium, bis Einstein mit seiner Relativitätstheorie daherkam und ihn kurzerhand für obsolet erklärte.
Die Lebensenergie entspricht auch dem Vril, und dem Od...
Dem Ki wird bis heute in der traditionellen chinesischen Medizin große Aufmerksamkeit geschenkt. Auch im Japanischen gibt es mehrere Wörter, die es enthalten, wie genki (glücklich, oder gut drauf), tenki (Wetter) und denki (Elektrizität), und "Nullpunktenergie" oder skalare (longitudinale) Schwingung könnten wissenschaftliche Erklärungen darstellen...
Aus alchemischer Sichtweise entspricht sie wohl dem Quecksilber, dem Vermittler zwischen Körper (Salz) und Seele (Schwefel).

Reich erkannte diese Energie zuerst in Sigmund Freuds "Libido" und entdeckte sie dann in sich zersetzendem organischen Material wie Gras und Schokolade: unter dem Mikroskop sah er darin Bläschen, die sich bewegten und blau leuchteten. Dieses blaue Leuchten und sein Wirken fand er dann an vielen anderen Stellen wieder. Nicht zuletzt erkannte er es im blauen Leuchten der Luft in den Bergen, und überhaupt in der blauen Atmosphäre unseres Planeten.
Er entwickelte Therapieverfahren, bei denen es hauptsächlich darum ging, "Panzerungen", die sich Menschen in Reaktion auf erlittene Enttäuschungen und Demütigungen zulegen und die sie am Lieben hindern und zum Hassen bringen, aufzubrechen. Er bezeichnete (mehr als es Freud, mit dem er mehrere Jahre lang arbeitete, je tat) sexuelle Störungen oder Mängel als Ursache aller psychischen Probleme. (Heute würde man wohl eher sagen, der falsche Umgang mit der Kundalini wäre die Wurzel allen Übels...)
Damit drängte er mehr auf die Befreiung der Sexualität und auf die Erlösung des Individuums von gesellschaftlichen Zwängen (und war damit erfolgreicher) als Regierungen gewillt waren zu tolerieren, und so wurde er nacheinander zuerst in Österreich angefeindet, in Deutschland, in Norwegen, in Russland, und zuletzt in den USA, wo ein Gericht schließlich "feststellte", dass es so etwas wie Lebensenergie nicht gäbe und darum alle Bücher Reichs, die sie erwähnten, sowie alle Apparate, die sie handhabten, vernichtet werden müssten. Reichs Schriften wurden also nicht nur in Nazi-Deutschland verbrannt, sondern, wenig später und auf Betreiben der F.D.A., auch in den USA.
Er selbst wurde zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt und verstarb zwei Wochen vor Ablauf des ersten Jahres, nach dem er hätte entlassen werden sollen, auf wahrscheinlich nicht ganz natürliche Weise (die Parallelen zu einem anderen österreichischen Helden, Viktor Schauberger, sind auffällig).
Da hatte er aber schon unzählige Menschen auf den richtigen Weg gebracht, und hatte einerseits mit seinem "Orgonakkumulator" gezeigt, dass man diese Lebensenergie konzentrieren kann, und andererseits durch seinen "Cloudbuster", dass man darüber Einfluss auf das Wetter nehmen und es regnen lassen kann, und das selbst in Wüstengebieten.

Reich erkannte drei Zustände der Orgonenergie:
- den Normalzustand stellt ein sanftes Pulsieren dar. So wirkt die Energie lebensspendend und heilend.
- mit "Oranur" bezeichnete er ein hektisches, krampfhaftes Zittern der Energie, wie sie von radioaktiver und anderer hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung ausgelöst wird. Sie bringt die natürlichen Rhythmen/Oszillationen biologischer Systeme aus der Balance und macht dadurch krank (und Reich hätte unsere Welt voller Mobilfunk- und WLAN-Strahlung als absolut lebensfeindlich bezeichnet).
- "Dor" stellt einen Zustand der Stagnation dar, der auf "Oranur" folgt wie Erschöpfung und Resignation auf den wütenden Versuch eines Raubtiers, aus einem Käfig auszubrechen. Er bringt Depression, Trockenheit, Krankheit und Tod, und Wüstengebiete befinden sich in einem permanenten (wenn auch reversiblen) Dor-Zustand.
 
Reichs Arbeit hat nach seinem Tod eine Renaissance erfahren (oder inzwischen bereits mehrere), und sein "Cloudbuster" ist spätestens durch Kate Bushs Track und Video "Cloudbusting" einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden, wenn wohl auch nur oberflächlich wenn nicht sogar falsch, weil der Name irreführend ist. Ein "Cloudbuster" löst Wolken nicht auf sondern formt DOR-Schwaden in bauschige Cumuluswolken.
Ein Orgonakkumulator wiederum stellt ein sanftes und doch machtvolles Instrument dar, mit dem verschiedene Dinge, z.B. Pflanzensamen, Wasser und Lebensmittel, energetisiert werden können. Oder ganze Menschen, um ihnen Kraft zu geben und sie zu heilen...
In ihm ist, ausreichende Dunkelheit der Umgebung vorausgesetzt, die Orgonenergie als blaues Leuchten und als wirbelnde Lichtpunkte erkennbar.
Diese Lichtpunkte kann man auch am Himmel sehen, an sonnigen Tagen. Das können wahrscheinlich alle Kinder, bis es ihnen von den Erwachsenen ausgeredet wird. Dieses Verlernen des Erkennens des Lebendigen in der gesamten Natur geschieht offenbar so gründlich, dass es selbst Experten für Reichs Arbeit (die Orgonomie) gibt, die sie eigentlich nicht sehen können.

Video_72 visualisiert diese Lichtpunkte der Orgonenergie am Himmel. Da sie keine physischen Partikel darstellen, die sich im Raum verorten lassen, kann man sie nicht filmen. Man kann allerdings Algorithmen schreiben, die sie simulieren.
Eine solche Simulation kann Menschen als Hinweis dienen, ihnen zeigen worauf sie achten sollen beim Versuch, das Flimmern im Himmel, das zumindest aus der Peripherie (also indem er auf etwas unterm Horizont blickt) jeder sieht, zu entschlüsseln.

Ein richtiger Umgang mit der Lebensenergie (wie man sie auch nennen will) könnte Menschen gesund machen bzw. erhalten, und sie mit einer höheren Frequenz schwingen lassen (was sich z.B. in Wissensdurst und Tatendrang äußern könnte, und Kreativität, Klugheit, Besonnenheit und Mitgefühl).

Wilhelm Reich hatte für die Orgonenergie ein Logo, ein Pictogramm entworfen, das einem Feynman-Diagramm der Nullpunktenergie (also der Vakuum-Fluktuationen) stark ähnelt: dem spontanen Erscheinen von Teilchen mit entgegengesetzter Ladung, die in entgegengesetzte Richtungen auseinanderstieben, und ihr anschließendes wieder Annihilieren mit einem Gegenstück.
Der Programmierer hat sich von keinem der beiden beeinflussen lassen (und von ersterem überhaupt erst danach erfahren), sondern hat dokumentiert was er sieht.
Genausowenig, wie es wohl Reich wollte, will auch er damit sagen, dass man am Himmel mit bloßem Auge subatomare Elementarteilchen erkennen kann, wahrscheinlich nicht einmal etwas Physisches
es gibt keine großen und kleinen Lichtpunkte, nicht welche mit weiten Bahnen und welche mit engen, also keine nahen und fernen. Sie sind alle gleich groß und gleich weit entfernt, befinden sich also nicht an bestimmten Orten in unseren drei Dimensionen. Sie folgen aber auch nicht dem Blick, stellen also auch keine Phänomene unseres Auges dar.
Sie entsprechen den "Sternen", die man sieht, wenn man einen niedrigen Blutdruck hat und sich rasch erhebt, oder wohl auch, wenn man einen Schlag auf den Kopf erhält.

Die Beobachtungen des Programmierers widersprechen in einem Punkt den (spärlichen) genauen Beschreibungen: er kann keine spiralförmigen Bahnen erkennen. (Vielleicht bezogen sich dahingehende Aussagen auch bloß auf die Beobachtung im Akkumulator, nicht am Himmel, wo ja andere Verhältnisse herrschen.)
Er meint auch etwas erkannt zu haben, das bloß von einer und zudem unerwarteten Seite bestätigt werden könnte, nämlich ein mehrmaliges Wiederholen der selben Bahn, rasch hintereinander: zweimal, zuweilen vielleicht sogar dreimal.
Kann es sein, dass diese Energiepunkte am Himmel tatsächlich einer Matrix folgen? Die Alchemisten sprechen jedenfalls davon, dass die Strahlung der Sonne (und der Planeten und Kometen) in der Atmosphäre umgeformt, ausformuliert wird, entlang einer bestimmten Struktur...

Nachtrag Januar 2018:
Das "Electric Universe"-Modell, wie es vom Thunderbolts Project präsentiert wird, scheint diese Ansicht zu bestätigen: Plasma, das aus dem All hereinströmt (und dabei Fasern und Zungen bildet), wird demzufolge in der Atmosphäre zu Materie: mal Wasser, mal Kohlendioxid, mal Schwefeldioxid, mal Metall...


Länge des Videos: 5 min


Winter 2017/18: Videos 74A und 74B wurden vertont von Asférico a.k.a. Alex Gámez aus Barcelona (storung.com) und können hier nicht gezeigt werden, da sie zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden sollen. Am Bahnhof liefen sie ohne Ton.

     

Die Videos der Reihe 74 sind in Farbe und Varianz stark reduziert. Erst Asféricos Sound verleiht ihnen eine Dramaturgie und weckt Erwartungen.
 
Wegen dieser Spannung zwischen Gleichförmigkeit und Erwartungshaltung heißt das Projekt, im Rahmen dessen sie veröffentlicht werden sollen, "Unvorhersehbare Stabilität" ("Unpredictable Stability").

Länge des Videos: 20 min


Frühling 2018: "Solve Et Coagula" ist eine Reihe von Videos, die, in mehreren Variationen, eine fortlaufende Auflösung und Verfestigung von Partikeln zeigen.


"Solve Et Coagula" ist ein lateinischer Ausdruck aus der mittelalterlichen, europäischen Alchemie und bedeutet Auflösung und Verfestigung/Zusammenballung/Ausfällung. Er bezeichnet einen Prozess der Reinigung und Verfeinerung einer Substanz und kann sowohl im physischen, chemischen Sinn verstanden werden, als auch im mentalen, spirituellen.
 
Diese Videos (vier Versionen sind geplant, zwei bereits am Bahnhof zu sehen) zeigen, wie z.B. ein Wasserfall, geringe Abwechslung im Großen und große Vielfalt im Kleinen. Sie sind zur Kontemplation und Meditation gedacht.

Gesamtlänge: zwischen 8 und 25 min pro Segment


Mai 2018: "Pulse Streamer", mehrere Varianten


Angeregt vom "Electric Universe Model", präsentiert vom Thunderbolts Project, das Plasmaströme so gut wie überall erkennt (mit Sicherheit im All, auf der Oberfläche der Sonne, und in der Atmosphäre der Erde), entstanden "streamers", die, allein durch Überlagerung von Schockwellen (also nicht im Code definiert), einen Punkt erzeugen, der um das Zentrum schwingt.
 
Plasmaströme sind immer auch mit der Übertragung von Energie und Information verbunden. Um letztere Eigenschaft darzustellen (und algorithmisch zu erforschen) wurde den strömenden Partikeln eine longitudinale Modulation mit auf den Weg gegeben, die schwarz/weiße Streifen erzeugt.

Gesamtlänge: ca. 20 min


2019: "Pendel gemappt, rot"


"Mapping out a pendulum": algorithmisch simuliert wird ein magnetisches Pendel, das über mehreren Magneten ausschwingt, bis es über einem von ihnen zur Ruhe kommt. Jedem Magneten ist eine Farbe zugeordnet, und die wird in jenem Pixel dargestellt, das den jeweiligen Ausgangspunkt des Pendels markiert. So wird der Reihe nach mit allen Pixeln verfahren, bis sich ein (überraschend dynamisches) Bild ergibt.
 
Video_79 wurde mit einer editierten Version von Thavius Becks Track "Nammy" kombiniert. Dem vibrierenden und vor Lebensfreude überschäumenden Sound des Herrn Beck wurde, durch hypnotische Sequenzen, eine weitere Ebene hinzugefügt, die einem hochfrequenten, meditativen Zustand entspricht. Der wurde auf eine Weise aufgelöst, der jemandem, der eine hohe Kundalini mit dem Funktionieren im täglichen Leben vereinbaren muss, eine intuitive Anleitung bieten könnte.

Gesamtlänge: ca. 25 min


2019: Video 80, "The Green Man"


Aus gegebenem Anlass Beschäftigung mit dem Archetypen des Grünen Mannes (Pan, Khizr, Nix...): Zusammenwirken hoher und niedriger Frequenzen, Formgebung durch vorübergehende Verlangsamung/Zusammenballung durchströmender Partikel, Oszillation.
 


Länge: knapp 7 min



Artikel in der Badener Zeitung: